Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Aktuelle Veranstaltungen

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Donnerstag
20.
April 2023
20.00 Uhr

Andrzej Stasiuk
(c) Cai Caslavinieri

   

Potsdamer Leseclubs 2023
Eine literarische Wiederbegegnung mit dem polnischen Autor Andrzej Stasiuk
„Grenzfahrt“

Lesung & Gespräch
Moderation und Übersetzung Bernhard Hartmann

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstraße 46/47

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des "Potsdamer Lesclubs 2023" statt. Informationen und Anmeldungen speziell zum Leseclub (Beginn 18.00 Uhr) finden Sie hier: Potsdamer Leseclubs 2023.
Wenn Sie nur die Lesung (Beginn: 20.00 Uhr) genießen möchten, melden Sie sich unter dem Link "RESERVIEREN" an.

Karten unter:
0331 / 2801403

Eintritt: 10 / 8 €

Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nähe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fährmann, gegen Geld Fliehende und Händler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten – hinüber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Was er tut, ist gefährlich, macht ihn erpressbar, und die Nächte in jenen Tagen sind mondlos.
Das Geschehen scheint sich aus der verträumten, nächtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorräder, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Wörter durch die Luft schwirren.

Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden.
1994 erschienen Wiersze milosne i nie (Nicht nur Liebesgedichte), 1995 Opowiesci Galicyjskie (Galizische Erzählungen) und Bialy Kruk (Der weiße Rabe; 1998 bei Rowohlt Berlin), 1996 der Erzählband Przez rzeke (Über den Fluss; diesem Band ist Die Reise entnommen) und 1997 Dukla.
2002 erhält er den von den Partnerstädten Thorn (Polen) und Göttingen gemeinsam gestifteten Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis. Den literarischen Jahrespreis Nike erhielt Andrzej Stasiuk 2005 für sein Buch Unterwegs nach Babadag.
Sein vielfach ausgezeichnetes Werk erscheint in 30 Ländern. 2016 wurde er mit dem Staatspreis für europäische Literatur 2016 ausgezeichnet.

Bernhard Hartmann, geboren 1972 in Gerolstein/Eifel, studierte Polonistik und Germanistik in Mainz, Wroclaw, Roskilde und Potsdam. Tätigkeit als Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Slawistischen Instituten der Universitäten Potsdam, Berlin (HU), Erfurt, Wien und Bochum. Seit 2009 freiberuflicher Übersetzer literarischer und geisteswissenschaftlicher Texte aus dem Polnischen. 2013 ausgezeichnet mit dem Karl-Dedecius-Preis.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

Gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds bewilligt durch die ALG.