Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Veranstaltungen im März 2018

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Freitag
02.
März 2018
19.30 Uhr

Pascale Hugues
(c) Dagmar Morath

   

Pascale Hugues „Deutschland à la française“

Lesung und Gespräch

Premnitz | Villa am See | Mozartstr.1

Karten unter:
03386 / 2139680

Eintritt: 10 €

Pascale Hugues ist Französin und lebt seit vielen Jahren in Berlin. In „Deutschland à la française“ schreibt sie über den Alltag; die Sprache und die Mentalität in diesem Land, das ihr nahe und zugleich immer noch ein bisschen fremd ist. Sie schaut auf das ganz Kleine und sieht darin das ganz Grosse. Neugierig flaniert sie durch die Straßen und Parks, lauscht den Gesprächen und erforscht die Eigenheiten beiderseits des Rheins. Alles ist interessant, vom Präsidentenpalast bis zum Müllkeller, das seltsame Wort „Brustwarze“, wie man zu Abend isst, sich am Telefon meldet, wie man streikt und ab wann Politiker als korrupt gelten. Auch Klischees überprüft sie auf ihren wahren Kern. Sind die Deutschen wirklich so ordentlich und die Franzosen so locker? Wo offenbart sich die deutsche Seele? Und wann der französische Esprit? Ein kluges, kenntnisreiches, humorvolles Buch aus der Sicht einer Autorin, die in zwei Welten zuhause ist, beide liebt – und mit scharfem Blick beobachtet.
Pascale Hugues, geboren in Straßburg, arbeitet seit 1989 als Korrespondentin in Deutschland, zunächst für die Zeitung „Libération“, heute für das Magazin „Le Point“. Sie schreibt auch für deutsche Zeitungen, unter anderem als Kolumnistin des „Tagesspiegels“.

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Freundeskreis Potsdam-Versailles und der Konrad-Adenauer Stiftung/
Politisches Bildungsforum Brandenburg

Samstag
03.
März 2018
15.00 Uhr

Hans-Joachim Maaz
(c) Anna Weise

   

Hans-Joachim Maaz
„Das falsche Leben. Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft“

Vortrag & Gespräch.
Moderation: Hendrik Röder

Bergsdorf | Kurt-Mühlenhaupt-Museum | Bergsdorfer Dorfstr.1

Eintritt: 10 / 8 €

Der Hallenser Psychoanalytiker und Psychiater Hans-Joachim Maaz ist bekannt für seine brillanten, zukunftsweisenden Analysen kollektiver Befindlichkeiten – vom Gefühlsstau, einem Psychogramm der DDR, bis zur narzisstischen Gesellschaft, einer Psycho-Analyse unserer Promi- und Leistungsgesellschaft. In seinem neuen Buch nimmt er Phänomene wie Pegida und AfD, den zunehmenden Hass auf Ausländer, aber auch die Selbstgerechtigkeit der politischen Elite zum Anlass, ein konturenscharfes Bild unseres falschen Lebens zu zeichnen, in dem wir uns lange eingerichtet haben und aus dem uns nun die zunehmende Polarisierung und Barbarisierung unserer sozialen und politischen Verhältnisse herausreißt.

Kooperationsveranstaltung mit der Konrad-Adenauer Stiftung/
Politisches Bildungsforum Brandenburg

Sonntag
04.
März 2018
11.00 Uhr

Christian Brückner
(c) Hendrik Röder

   

Buchpremiere: Peter Walther „Hans Fallada. Junge Liebe zwischen Trümmern“

Lesung: Christian Brückner
Moderation: Hendrik Röder
Anschließend Empfang

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstr. 46/47

Karten unter:
0331 / 2804103

Eintritt: 8 / 6 €

Zahlreiche Erzählungen Hans Falladas wurden nie veröffentlicht oder sind nur in Zeitschriften erschienen. Andere Texte aus dem Nachlass sind seit Jahren in Vergessenheit geraten. Die besten davon hat Peter Walther zu einem spannenden Lesebuch zusammengestellt. Das Buch enthält Erzählungen, die sich typischen Fallada-Sujets widmen, so etwa die Geschichten „Ich, der verlorene Findling“, „Die Bucklige“ und „Junge Liebe zwischen Trümmern“, aber auch die Detektivgeschichte „Der blutende Biber“ sowie autobiographische Texte, in denen Fallada vor allem über sein Leben als Schriftsteller und Lesender Auskunft gibt, darunter seine „Warnung vor Büchern“ und ein Zwiegespräch zwischen Fallada und seiner Frau, das er für den Rundfunk schrieb. In einem kenntnis- wie aufschlussreichen Nachwort erzählt der Herausgeber die Geschichten hinter den Texten.
Peter Walther, 1965 in Berlin geboren, studierte Germanistik und Kunsterziehung in Greifswald, Berlin und Essen und promovierte 1995 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat Bücher über Peter Huchel, Günter Eich, Thomas Mann, Goethe und Publikationen zur Fotografiegeschichte herausgegeben. Im Januar 2017 erschien seine Fallada-Biographie zum siebzigsten Todestag des Schriftstellers im Berliner Aufbau Verlag. Peter Walther arbeitet im Brandenburgischen Literaturbüro.
Christian Brückner, geb. 1943, zählt zu wichtigsten Sprechern und Vorlesern des Landes. Seit 2000 publiziert er auf seinem eigenen Label „Parlando“.

Mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist und den Aufbau Verlag

Samstag
10.
März 2018
16.00 Uhr

Julia Schoch
(c) Jürgen Bauer

   

Lesung
Julia Schoch "Schöne Seelen und Komplizen"

Moderation: Hendrik Röder

Bad Freienwalde | Schloß | Rathenaustr.3

Karten unter:
0177 20 69 229

Eintritt: 8 / 6 €

Wer sucht sich seine Erfahrungen schon selbst aus? Lydia, Alexander, Ruppert, Kati. Sie alle sind Schüler eines Elitegymnasiums der DDR. Während die einen mit glühendem Blick im »Reimanns« subversive Gedanken diskutieren, sehen die anderen unschuldig einer sozialistischen Zukunft entgegen. Der Mauerfall trennt sie schlagartig von ihrer Vergangenheit. Schwankend zwischen Hass, Verweigerung und Euphorie hören sie die Beteuerungen ihrer Eltern, dass alles ganz normal sei. Dabei sieht jeder die Explosion 1989 mit anderen Augen. Dreißig Jahre später zieht jeder der Helden Bilanz. Und sieht sich vor große Fragen gestellt: Wie lange verfolgt uns die Vergangenheit, oder verfolgen wir sie? Wie viel sind ihre Erfahrungen wert? Damals sind sie davongekommen, aber sie alle jagen einer Freiheit nach, noch immer. Julia Schoch macht den historischen Umbruch in privaten Leben erfahrbar. Und schreibt damit einen beeindruckenden Gesellschaftsroman für unsere Zeit.

Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, lebt nach Aufenthalten in Bukarest und Paris als freie Autorin und Übersetzerin mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Potsdam. Für ihr von der Kritik hochgelobtes Erzähldebüt »Der Körper des Salamanders« wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Nach dem für den Leipziger Buchpreis nominierten Roman »Mit der Geschwindigkeit des Sommers« erschien zuletzt »Selbstporträt mit Bonaparte«.

Eine Veranstaltung des Freundeskreises Schloss Freienwalde e.V. in
Kooperation mit dem Literaturbüro Brandenburg.

Dienstag
13.
März 2018
19.00 Uhr

Twardoch Szczepan
(c) Magda Kryjak

   

Szczepan Twardoch „Der Boxer“

Lesung und Gespräch
Moderation: Carsten Wist

Potsdam | Literaturladen Wist | Dortustr. 17

Karten unter:
0331 - 2800452

Eintritt: 10 / 8 €

Jakub Shapiro ist ein hoffnungsvoller junger Boxer und überhaupt sehr talentiert. Das erkennt auch der mächtige Warschauer Unterweltpate Kaplica, der Shapiro zu seinem Vertrauten macht. Doch rechte Putschpläne gegen die polnische Regierung bringen das Imperium Kaplicas in Bedrängnis; er kommt in Haft, als ihm ein politischer Mord angehängt wird. Im Schatten dieser Ereignisse bricht ein regelrechter Krieg der Unterwelt los. Jakub Shapiro muss die Dinge in die Hand nehmen: Er geht gegen Feinde wie Verräter vor, beginnt – aus Leidenschaft und Kalkül – eine fatale Affäre mit der Tochter des Staatsanwalts, muss zugleich seine Frau und Kinder vor dem anschwellenden Hass schützen – und nimmt immer mehr die Rolle des Paten ein.
Der Aufstieg eines Verbrecherhelden zwischen Gewalt, Eleganz und Laster, seine Verletzlichkeit als Jude im Vorkriegs-Warschau: «Der Boxer» ist grandios angelegt und fast filmisch erzählt, ein Panorama mit Sportlern und Schurken, einem Mann mit zwei Gesichtern, glamourösen Huren und charismatischen Gangstern. Ein überragender, thrillerhafter Roman, der eine eruptive Epoche geradezu körperlich erlebbar macht.

Szczepan Twardoch, geboren 1979, ist einer der herausragenden Autoren der polnischen Gegenwartsliteratur. Mit «Morphin» (2012) gelang ihm der Durchbruch, das Buch wurde mit dem Polityka-Passport-Preis ausgezeichnet, Kritik und Leser waren begeistert. Für den ebenfalls hochgelobten Roman «Drach» wurden Twardoch und sein Übersetzer Olaf Kühl 2016 mit dem Brücke Berlin Preis geehrt. Bei polnischen Lesern wie Kritikern übertraf «Der Boxer» diese Erfolge sogar noch. Szczepan Twardoch lebt mit seiner Familie in Pilchowice/Schlesien.

Eine Veranstaltung des Literaturladens Wist und des Brandenburgischen Literaturbüros

Sonntag
18.
März 2018
11.00 Uhr

Matinee in der Villa Quandt:
Wieland Förster "Tamaschito"

Lesung & Gespräch
Lesung: Frank Arnold
Moderation: Hendrik Röder

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstr. 46/47

Karten unter:
0331 / 280 41 03

Eintritt: 10 / 8 €

An einem milden Septembertag 1946 geht der 16-jährige Thom durch das zertrümmerte Dresden. Die Stadt beginnt zaghaft aufzuatmen, Menschen streben ins Freie, Elbfähren fliegen über den Fluss, Familienbesuch ist gekommen. Zwischen Thom und seiner Cousine Margot entflammt jugendliche Leidenschaft. Doch dann wird Thom verhaftet und unschuldig im »Grauen Bau« eingekerkert.
Einer Intrige wegen muss der Junge durch die Hölle des Hungers und Durstes, durch Auszehrung und endlose Verhöre gehen. Er gerät in das Mahlwerk der gewaltigen Kräfteverschiebungen jener Zeit. Deutsche, Polen, Russen, Nazis und Widerstandskämpfer sind seine Mitgefangenen. An diesem apokalyptischen Ort, wo der Tod Platz genommen hat zwischen den Häftlingen, wird ein verschlissener Stofffetzen zum Schachbrett, eine erzählte Geschichte zum Überlebenselixier, und der Name eines Kuchens zur Zauberformel. »In mir blutet Vergangenheit«, sagte Wieland Förster einmal – mit "Tamaschito" legt er jetzt den Roman vor, in dem jene Lebenswunde zu Literatur wird.

Wieland Förster, 1930 in Dresden geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Bildhauern. Seine Werke befinden sich im öffentlichen Raum, in Museen und Privatsammlungen. Seit den 60er Jahren ist Förster auch schriftstellerisch tätig, einige Manuskripte konnten in der DDR nicht erscheinen.

Frank Arnold, geboren in Berlin, arbeitet als Dramaturg, Sprecher, Schauspieler und Regisseur. Bekannt ist er vor allem als Sprecher zahlreicher Hörbücher, Dokumentarfilme sowie dem Kulturmagazin Aspekte.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße

Dienstag
27.
März 2018
19.30 Uhr

Lutz Seiler
(c) Jürgem Bauer

   

Lutz Seiler liest die Erzählung „Meine Wohnung“

Moderation: Hendrik Röder

Cottbus | LERN ZENTRUM Cottbus | Stadt- und Regionalbibliothek | Berliner Straße 13/14

Eintritt: 8 / 6 €

In seinem ersten bei Suhrkamp Berlin erschienen Roman „Kruso“ erzählt Lutz Seiler ein Inselabenteuer und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft. Am Ende steht in „Kruso“ ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.
Der Autor schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Seilers einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt dabei den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind.
In der neuen Erzählung „Meine Wohnung“ schildert Seiler den inneren und äußeren Aufbruch eines angehenden Schriftstellers in den Umbuchzeiten des Wendejahrs 1989, und von den handfesten Versuchen, sich in Berlin eine bereits verlassene Wohnung zu erobern. Auf poetische Weise legt der Text die Skrupel und Unsicherheiten des Protagonisten frei, die ihn ins wirkliche Leben begleiten.

Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera/Thüringen, lebt in Wilhelmshorst und Stockholm. Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Bremer Literaturpreis und dem Fontane¬-Preis. Für „Kruso“ erhielt er den Deutschen Buchpreis 2014.